Das Zentrum für angewandte Luftfahrtforschung (ZAL) bündelt die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für die Branche in der Hanseregion. Seit der Eröffnung im Januar 2016 ist das ZAL stark gewachsen. Etliche Forschungsmitarbeiter :innen unterschiedlicher Unternehmen und Institutionen arbeiten gemeinsam an dem Ziel, die Luftfahrtbranche mit innovativen Ideen zu stärken und vor allem Hamburg als treibende Kraft der Zukunft zu bestimmen. Das ZAL ist ein sogenanntes Public Private Partnership, welches die Expertise aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft vereint. Auf den 26.000 Quadratmetern Nutzfläche forschen 25 Partner, wie u. a. die Hansestadt Hamburg, die Airbus Operations GmbH, die Lufthansa Technik AG, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V, die Technische Universität Hamburg-Harburg, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg, die Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg und die Universität Hamburg.
Für die sechs Forschungs- und Entwicklungsbereiche:
stellt das ZAL die Forschungsplattform, modernste Infrastruktur, Netzwerkmöglichkeiten, Fördermittel- sowie Patentberatung und den Zugang zum Cluster Hamburg Aviation.
In der Airbus Forschungs- und Entwicklungsabteilung des ZALs sind neben unserem Kollegen noch 300 weitere Expert innen im Einsatz und arbeiten gemeinsam daran, innovative Methoden und Technologien für die Luftfahrt zu entwickeln, die hoffentlich bald in den Produktionsstätten von Airbus zum Einsatz kommen. Dabei bietet das ZAL den Vorteil, mit 1st Tier Suppliern, StartUps aber auch wissenschaftlichen Einrichtungen in den unmittelbaren Diskurs zu gehen und gemeinsam an einem Ziel zu forschen. Die Forschungsthemen, auf die sich das ZAL konzentriert, werden auch stets mit den Roadmaps von Airbus, Lufthansa Technik und den anderen Partner abgestimmt.
Die Vielfalt der Projekte, an denen Airbus im ZAL beteiligt ist, kann sich sehen lassen. Beispielsweise forscht der Großkonzern einem weltweit einzigartigen Akustiklabor daran, dass Kabinengeräusche während des Fluges auf ein Minimum reduziert werden. Mithilfe von 128 steuerbaren Lautsprechern ist es möglich, die exakten Triebwerkgeräusche während eines Fluges nachzuahmen. Im Labor werden Strukturmodifikationen vorgenommen und neue Materialien, wie z. B. Vibrationsdämpfer, getestet. Das Labor bietet durch seine Größe die Möglichkeit, dass Rumpfstücke von Klein, Mittel- aber auch Großstreckenfliegern als Testobjekte dienen können.
Nicht nur in der Geräuschprüfung ist Airbus im ZAL aktiv, auch im Bereich „Printing“ wird ein neues Verfahren erforscht. Inspiriert durch die Bus- und LKW-Lackierung in Japan, setzt der größte europäische Flugzeughersteller nun auf das Direct Printing-Verfahren, indem ein riesiger Tintenstrahldrucker eine Fläche von sieben mal sieben Meter bedruckt. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren Folierung, Airbrush und Lackierung mit Schablonen ermöglicht Direct Printing eine Einsparung von Zeit und Material, womit bisher fünf Kilogramm Gewicht eingespart werden konnten. Erstmalig wurde die Tintenstrahldruckermethode für Thomas Cook eingesetzt – nach 15 Stunden war das Seitenleitwerk bedruckt. Im ZAL forschen die Luftfahrtexpert :innen jetzt an einer Optimierung des Verfahrens, um es bei der Serienproduktion effizienter einzusetzen.
Das FAMOS Projekt von Lufthansa Technik und Airbus beschäftigt sich mit der Oberflächenstruktur von Tragflächen und das alles inspiriert durch die Natur: der Haifischhaut. Die sogenannte Riblet-Struktur dient dazu, den Strömungswiderstand in der Luft zu reduzieren und senkt damit den Treibstoffverbrauch um etwa ein Prozent. Hochgerechnet auf den Kerosinjahresverbrauch der gesamten Lufthansaflotte wären dies Einsparungen in Höhe von 55 Millionen Euro. Im ZAL beschichtet ein Robotersystem die Tragflächen mit der Haifischhaut-Struktur. Auch der deutsche Staat unterstützt solche klimaschutzfördernden Projekte – in diesem Fall ist es das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi).
Dies ist nur ein kleiner Auszug aus den zahlreichen Forschungsaktivitäten, die Airbus gemeinsam mit den anderen Partnern im ZAL vorantreibt. Das ZAL setzt sich auch sehr stark für die nationale und europäische Förderung der luftfahrtspezifischen Forschungsarbeiten ein und steht hier mit Rat und Tat zur Seite. Vor allem das BMWi und die Europäische Kommission unterstützen den Industriezweig mit Fördergeldern.
Airbus hat neben Engineering-Teams auch ein Finance-Team von sechs Mitarbeiter :innen im ZAL vor Ort. Hier wirkt auch unser ARTS Experte mit und ist somit unter anderem für die nationalen und EU-Forschungsprojekte für Airbus Deutschland verantwortlich. Die Themengebiete umfassen:
Unser Kollege betreut acht unterschiedliche Projekte, deren Laufzeiten im Durchschnitt zwischen vier bzw. acht Jahren liegen. Airbus möchte mit diesem Projektteam vor allem sicherstellen, dass innerhalb des Konzerns auf Projektebene sowie projektübergreifend Transparenz hergestellt wird. Aus diesem Grund ist unser ARTS Experte auch für die Entwicklung und Implementierung eines projektbezogenen EU-Reportingsystems sowie eines Dashboards verantwortlich. Das System zeigt nicht nur eine konsolidierte Darstellung inklusive KPIs (Key Performance Indicator) aller EU-geförderten Projekte von Airbus Deutschland, sondern bildet auch auf Projektebene die gesicherten Fördermittel sowie die aktuelle Budget-/Kostenentwicklung ab. Das neue Auswertungssystem unterstützt das Team natürlich auch bei seiner täglichen Arbeit – sei es im Erstellen von Berichten für die EU-Kommission als auch für das interne Quartalsreporting für das Management. Darüber hinaus hilft das Berichtssystem in der Auswertung von relevanten Daten für EU-geförderte Projekte im Rahmen von externen Audits.
Vor seiner Zeit im ZAL war unser ARTSler schon Controller in der Airbus-Abteilung Long Range Fuselage Specific Design. Über ARTS hatter er die Möglichkeit, in der Luft- und Raumfahrtbranche Fuß zu fassen und seine Leidenschaft zu verfolgen. Wenn Sie davon träumen, in der Luftfahrtbranche zu arbeiten, bietet ARTS Ihnen die perfekte Gelegenheit, um Ihre Karriere zu starten. Mit ARTS können Sie beispielsweise als Fluggerätmechaniker :in, Konstrukteur :in oder Projektmanager :in tätig werden. Alle Jobs in diesem Bereich finden Sie hier: Luftfahrt Jobs.
Quellen: airwaysmag.com | BDLI | BWMi | FLUG REVUE | Greenpeace Magazin | golem.de | Hamburger Abendblatt | Hamburger Abendblatt | ZAL