Eigentlich ist es doch so einfach: Mit dem Fahrrad oder der Bahn zur Arbeit. Dort nicht jede E-Mail ausdrucken, die man im Postfach findet. Die Heizung nicht schon ab Ende August auf Stufe 5 drehen und die Deckenbeleuchtung am Wochenende auch einmal ausschalten.
Ja, auch wir wissen: Das Thema „Umweltschutz am Arbeitsplatz” ist nicht besonders sexy. Aber warum ist das eigentlich so?
Vielleicht, weil wir für mehr Rücksicht auf die Umwelt aus unseren eigenen Routinen ausbrechen müssen und auch einmal hinterfragen, was wir eigentlich den ganzen Tag so machen.
Also fangen wir vorne an: Schon auf dem Weg zur Arbeit können kleine Veränderungen dazu beitragen, der Umwelt nicht schon vor dem ersten Kaffee mehr CO₂ zuzuführen, als durch den selbst gepflanzten Apfelbaum im Vorgarten ausgeglichen werden kann.
Vielleicht gehören Sie ja zu den 50% der Deutschen, die mit dem Auto zur Arbeit fahren. Wenn ja, machen Sie doch einmal folgenden Selbstversuch (sofern mit dem Arbeitsweg vereinbar): Viele arbeiten aktuell „hybrid”, das heißt beispielsweise 2 Tage im Home-Office und 3 Tage im Büro vor Ort. Nutzen Sie diese drei Tage doch einmal um eine erste Routine zu hinterfragen. Am Montag, fahren Sie ganz klassisch mit dem Auto zur Arbeit. Am Mittwoch mit Bus, Zug und Bahn. Und am Freitag mit dem Fahrrad (vielleicht können Sie ja sogar früher Feierabend und im Anschluss eine kleine Rad-Tour machen). Vier Wochen lang und dann wird ausgewertet. An welchen Tagen haben Sie sich wie gefühlt? Wie kamen Sie am Arbeitsort an? Gestresst? Energiegeladen? Entspannt?
Im besten Fall fällt dann der Umstieg, weg vom PKW gar nicht mehr so schwer. Zumindest an einem oder zwei Tagen die Woche. Denn so reduzieren Sie nicht nur Ihren Kohlenstoffdioxid-Ausstoß, sondern sparen auch tatsächlich Geld - vielleicht sogar Zeit und Nerven, je nachdem, in wie vielen Staus Sie morgens im Berufsverkehr sonst so stehen.
Ja, ich gebe es zu: Ich fahre bei nahezu jeder sich bietenden Gelegenheit mit dem Fahrstuhl. Aber wenn ich mich so umschaue, scheint niemand gerne die Treppen zu nutzen. Ich meine: Eine Etage ist kein Problem. Die zweite machen wir im Zweifel auch noch mit. Die Dritte - na gut, wenn die neben einem laufende Kollegin einen anspornt, vielleicht sogar auch noch. Aber spätestens ab Stockwerk Nummer 6 frage ich mich, warum sich dort überhaupt noch jemand die Mühe gemacht hat, 12 Marmor-Stufen pro Absatz zu verlegen.
Aber wie dem auch sei. Wussten Sie, dass eine Fahrstuhlfahrt über 3 Etagen ebenso viel CO₂ produziert, wie eine 500 Meter lange Fahrt mit dem Auto? Da kann man ja froh sein, dass man bisher nicht mit dem Fahrstuhl zur Arbeit gefahren ist.
Und mich motiviert es, zumindest auf dem Weg nach unten nicht den Lift zu nehmen. Wir fangen ja alle mal klein an.
Eine Erkenntnis scheint sich in den letzten Monaten wirklich durchgesetzt zu haben: Es braucht nicht für jedes 90 Minuten-Meeting eine Präsenzveranstaltung. So spart man sich - gerade bei größeren Unternehmen, mit mehreren Standorten - regelmäßige Fahrten durch ganz Deutschland und Europa. Teams, Meet, Skype und Zoom sei Dank!
Doch wo digital gearbeitet wird, wird elektrischer Strom benötigt. Im besten Fall beziehen Sie diesen bereits von einem „grünen” Anbieter aus erneuerbaren Energiequellen. Doch selbst dann lohnt es sich - zumindest finanziell - ein wenig davon einzusparen.
Der Bildschirmschoner beispielsweise. Brauchen Sie den tatsächlich? Ich habe meinen gar nicht aktiv eingestellt, aber wenn ich meinen Arbeitsplatz verlassen hatte, sah man auf meinem Bürotisch bis vor kurzem auf 3 Bildschirmen wechselnde Bilder der Toskana, der Antarktis oder der Uckermark. Schön anzusehen, aber eigentlich nicht notwendig.
Manche Dinge sind einem einfach nicht bewusst. Oder haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, was mit der Steckerleiste unter Ihrem Tisch am Freitag nach Feierabend passiert? Bleibt die das ganze Wochenende eingeschaltet oder gibt es da jemanden, der noch einmal durch das Büro geht und alle Stecker zieht? Vielleicht legen Sie am kommenden Freitagnachmittag einfach mal den Kippschalter der Steckdosenleiste selbst um. Sicher ist sicher.
Und wer nicht bis zum nächsten Wochenende warten will, bekommt hier noch einige Tipps, worauf gleich morgen früh schon geachtet werden kann:
Sie sehen: Eigentlich ist es doch so einfach einen kleinen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Und dafür müssen Sie morgen nicht gleich mit dem Auto von Fred Feuerstein zur Arbeit fahren. Es genügt ja, wenn Sie die Bahn nehmen. Also dann: Gute Fahrt!