Wussten Sie, dass der Obstkorb nur einen kleinen Teil zur betrieblichen Gesundheitsförderung beiträgt. Auch wenn wir den Apfel bereits mit Geniestreichen von Isaac Newton im Home Office in Verbindung gebracht haben und auch die DGE 5 am Tag empfielt, so gibt es doch noch ein paar Tipps und Tricks, die uns mental gesund halten.
Wir haben unseren Sportphysiotherapeuten gefragt, welche Tipps er hat, denn er kennt sich nicht nur mit dem Körper sehr gut aus, sondern ist auch noch Geschäftsführer von SPRISE, einem Unternehmen für betriebliche Gesundheitsförderung.
Hallo Daniel, vielen Dank, dass du dir die Zeit für mich genommen hast. Wir starten mit ein paar Fragen, die dem Leser ein erstes Bild von dir ermöglichen sollen. Katja hat schon gut vorgelegt. Ich bin also sehr gespannt auf deine Antworten. Wie würdest du dich in 2-3 Sätzen selbst vorstellen?
Hallo, ich bin Daniel – selbständiger Sportphysiotherapeut und Personal Trainer. Außerdem auch Geschäftsführer von SPRISE, einem Unternehmen für betriebliche Gesundheitsförderung. Ich beschäftige mich seit über 17 Jahren mit dem Thema Bewegung und Gesundheit und seit ca. 10 Jahren mit Betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Bevor wir weiter in das Thema einsteigen, freue ich mich auf deine Antworten zu folgenden Fragen
Gameboy (aber selten, hab eher Sport getrieben)
Walkman
Draußen spielen!
Groß und mein Geld mit Sachen verdienen, die mir Spaß machen
Den Spaß merkt man dir auf jeden Fall an, vielen Dank für die Einblicke. Bei unserem heutigen Thema möchte ich gerne verstehen, was denn für dich persönlich kognitive Hygiene bzw. mentale Gesundheit bedeutet?
Kognitive Hygiene ist für mich in aller erster Linie Achtsamkeit. Auf seinen Körper zu hören und zu lernen, sich richtig einzuschätzen. Und daraus sein Maß an positiven und negativen Stress zu finden und zu leben.
Du hast uns ja von deiner langjährigen Erfahrung erzählt. Welche Folgen hast du bei deinen Klienten erkennen können, die ihre mentale Fitness vernachlässigt haben?
Das fängt mit Müdigkeit, Konzentrationsstörungen an und geht bis zu chronischen Schmerzen und Beschwerden oder kann in einzelnen Fällen sogar im Burnout enden.
Das sind ja wirklich vielfältige Auswirkungen. Wenn du das so beschreibst, gibt es da auch alltagstaugliche Tipps, die du deinen Klienten zur Kognitiven Hygiene mitgibst?
Ich mache meinen Klienten immer wieder klar, wie wichtig das Thema Regeneration ist. Nicht nur körperlich, sondern auch mental. Ein richtiges Schlafverhalten, gute Ernährung, „elektronische Pausen“ und vor allem frische Luft.
Und gibt es spezielle Übungen, die uns bei der mentalen Fitness z.B. im Home Office helfen?
Atmen! Egal für welche Lebenssituation. Man kann über diverse Atemtechniken sein Nervensystem sehr gut beeinflussen und dieses schnell und überall.
Zeit für sich EINPLANEN. Egal ob für Entspannung oder Bewegung, feste Zeiten einplanen und auch gerne im eigenen Terminkalender notieren.
Man sollte sich Zeiten einplanen, in denen es nicht um Arbeitsthemen geht. Schließlich gibt es im Leben auch mehr als nur die Arbeit, auch wenn das der ein oder andere Arbeitgeber nicht gerne hört. ;-)
Die Unternehmen sind gleich ein gutes Stichwort. Was meinst du können die Unternehmen für ihre Mitarbeiter hinsichtlich der mentalen Gesundheit tun?
Aufklärung betreiben.
Gemeinsame Pausen, gemeinsame Aktivitäten oder überhaupt erst einmal Pausenzeiten einhalten und die Wichtigkeit zu erkennen. In Zeiten von Corona und Home Office geprägten Zeiten ist es wichtig auch von Arbeitgeberseite den Kontakt zu halten und auf gesundheitsfördernde Maßnahmen hinzuweisen und diese zu unterstützen.
Vielen Dank, das sind denke ich einfach umsetzbare Ding, die gleichzeitig eine spürbare Wirkung haben. Vielleicht zum Abschluss noch einmal kurz zurück zu dir. Wie schaffst du es neue Energie aufzutanken?
Ich probiere fast tägliche Spaziergänge einzuplanen, mindestens 1h. Diese dann an ruhige Orte, wie Wälder, Felder usw. Da kann ich am besten abschalten. Musik, eine Teepause und Zeit mit der Familie.
Verspürst du da auch eine Form von Genuss oder anders gefragt, was ist ist für dich Genuss?
Genuss ist für mich Hingabe. Nur wenn ich mir Zeit nehme etwas zu genießen, ist es ein Genuss.
Das Thema Zeit dürfen wir wohl demnächst noch einmal vertiefen, das scheint eine bedeutende Rolle zu spielen. Was machst du denn besipielsweise in Momente mit Zeitdruck bzw. wie gehst du mit Stress oder Termindruck um?
Tatsächlich Atmen. Wenn ich in Stress komme, atme ich 2-3mal tief durch und überlege, wie ich zielführend weiterkomme. Aber das war nicht immer so.
Noch eine Frage zum Schluss, was sind deine Wünsche oder Ziele in Bezug auf deine kognitive Hygiene?
Noch mehr regelmäßige Zeitfenster für mich und meine Familie zu schaffen.
Ganz lieben Dank für die hilfreichen Tipps.
Wir sind erfreulicherweise noch nicht am Ende unserer Reihe. Wir konnten für nächste Woche eine weitere Expertin gewinnen, die uns einen Einblick in ihre Welt aus 100% Home Office auch ohne Corona gibt. Und wie sie mit der Herausforderungen der Vereinbarkeit von Beruf und Famile umgeht.
Eine Frage zum Schluss: Haben Sie heute schon einmal bewusst durchgeatmet?