Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie haben beim morgendlichen Blick auf Ihr Smartphone oder in die Zeitung DIE eine Stellenausschreibung gefunden. Der Traumberuf ist quasi zum Greifen nah, aber eins nach dem anderen. Zu allererst heißt es Bewerben. Ganz klar, Bewerbungen schreiben nimmt immer viel Zeit in Anspruch, aber für den Traumjob legen Sie sich beim Verfassen der Unterlagen besonders ins Zeug. Wahrscheinlichen suchen Sie einen Fotografen auf, der Sie von Ihrer Schokoladenseite ablichtet und gleichzeitig Ihre Professionalität unterstreicht. Der Lebenslauf wird aktualisiert, Sie verfassen ein Anschreiben, in dem Sie sowohl Bezug zum Unternehmen als auch Ihren Mehrwert für die entsprechende Stelle abbilden. Auch eine Person aus Ihrem Umfeld hat sich Ihre Unterlagen angeschaut. Alles ist fertig und versandt – jetzt heißt es warten.
Was aber, wenn statt der erhofften Einladung zum persönlichen Gespräch eine Absage kommt? Das löst zu Beginn (eventuell) Selbstzweifel aus, weil der genaue Grund der Ablehnung heute kaum noch genannt wird. War die Bewerbung doch nicht perfekt? Bin ich nicht gut genug für das Unternehmen oder den Job? War ich zu überheblich? Eines vorab: Stellen Sie nicht direkt Ihre gesamte Persönlichkeit in Frage. Auch wenn Zurückweisung kein gutes Gefühl ist, das niemand gern erlebt, kann auch eine abgelehnte Bewerbung eine Chance sein, die der Karriere einen Schub gibt. Die folgenden fünf Gründe können die Ursache für eine Ablehnung sein.
Manchmal finden Sie Ausschreibungen, die hervorragend klingen und sicher einen hohen Bewerbungszulaufen aufweisen. Nichts desto trotz werden Sie keine Zusagen erhalten, egal wie viel Zeit und Mühe in die Unterlagen investiert wurden oder ob Sie die optimale Besetzung für diese Stelle sind. Es handelt sich bei diesen Stellenanzeigen lediglich um Pro-forma-Ausschreibungen, die nur veröffentlicht werden, weil gesetzliche Regelungen es vorschreiben. Tatsächlich ist aber vorgesehen die Stelle mit einem internen Kollegen des jeweiligen Unternehmens zu besetzen. Das können Sie teilweise schon anhand der Ausschreibung herausfiltern. Ein deutliches Indiz dafür ist, wenn die Anzeige so verfasst ist, dass ein Idealbild einer Person abgebildet wird. Ähnlich ist es mit speziellen Erfahrungen und Anforderungen, die für einen außenstehenden Bewerber quasi unmöglich zu erfüllen sind.
Auch wenn Geld allein bekanntlich nicht glücklich macht, sollte die Bezahlung stimmen. Aber was heißt das für Sie und was für das Unternehmen und noch viel interessanter, stimmen diese beiden Ansichten auch überein? Oft verweisen Stellenausschreibungen darauf, dass Sie mit Ihrer Bewerbung auch gleich Ihre Gehaltsvorstellungen mitteilen sollen. Manchmal matched das Budget des Unternehmens nicht mit Ihren persönlichen Vorstellungen. Keiner verlangt jedoch, dass Sie sich „unter Wert“ verkaufen, aber seien Sie kritisch. Hinterfragen Sie sich beim Erstellen der Bewerbungsunterlagen, ob Ihre Vorstellungen realistisch sind. Dabei hilft eine weiterführende Recherche im Internet zum Durchschnittsgehalt in diesem Job, dieser Branche und der Region, in der Sie gern tätig sein möchten.
Ab wann ist die Stelle im Unternehmen verfügbar und ab wann wären Sie einsatzbereit? Liegen die Vorstellungen hier zu weit voneinander entfernt, kann es durchaus möglich sein, dass Sie nicht die erste Wahl des Unternehmens sind – vor allem wenn Ihre Kündigungsfrist sehr lang ist, der Bedarf beim Unternehmen aber unmittelbar. Auch das kann ein möglicher Grund dafür sein, dass ein anderer Kandidat Ihnen vorgezogen wurde.
In diesem Fall kommt die Ablehnung erst nach dem persönlichen Gespräch. Einfach gesagt, es hat nicht gefunkt zwischen dem Personaler und Ihnen. Das kann vorkommen, dennoch ist es für Sie als Bewerber ärgerlich, wenn der Job Sie fasziniert hat. Aber versinken Sie nicht im Jammertal. Oft leichter gesagt als getan, doch über alle Enttäuschung hinweg, hätte eine Zusammenarbeit Sie und das Unternehmen langfristig nicht glücklich gemacht. Denn wenn es menschlich nicht passt, dann passt es einfach nicht und erzwingen lässt sich Sympathie eben nicht. Fühlen Sie sich deswegen nicht schuldig.
In der eigenen Bewerbung präsentiert man sich immer von seiner besten Seite und möchte als die perfekte Wahl für das Unternehmen erscheinen. Sicher hat jeder, bestimmt auch Personaler, schon einmal ein kleines bisschen geflunkert, um sich selbst attraktiver für den Arbeitgeber zu machen. Seine Qualifikationen aber schön zu reden, sodass sie letztlich vom Ist-Zustand abweichen, führt berechtigter Weise meist zu einer Absage. Seien Sie also ehrlich und dichten Sie keine Qualifikationen hinzu, die Sie nicht aufweisen können.
Auf der einen Seite stehen nun mögliche Absagegründe, die Sie wahrscheinlich gar nicht mitgeteilt bekommen, auf der anderen Seite wollen Sie an der Situation wachsen und diese negative Erfahrung nicht direkt wiederholen. Der erste Schritt, den Sie deshalb initiieren sollten, ist Nachfragen. Sie haben die Absage mittels Standardschreiben erhalten? Dann nehmen Sie das Telefon in die Hand oder schreiben Sie eine freundliche Mail und fordern Sie ein Feedback ein. Wichtig hierbei ist: der Ton macht die Musik. Bleiben Sie höflich, vielleicht schreibt das Unternehmen in der Zukunft wieder eine Stelle aus, auf die Sie sich bewerben wollen. Auch wenn Sie wahrscheinlich nicht von jedem Unternehmen eine Antwort auf Ihre Rückfrage erhalten werden, so können Sie sicher nützliche Informationen vom Personaler gewinnen, die Ihnen helfen, Ihren Bewerbungsprozess nachhaltig zu verbessern. Eventuell hinterlassen Sie mit der freundlichen Rückfrage beim HR Manager einen bleibenden positiven Eindruck und erhöhen die Chancen auf ein „Ja“, falls Sie sich noch einmal beim gleichen Unternehmen bewerben.
Unser Tipp: Schreiben Sie jede Bewerbung, als wäre es Ihre erste. Auch wenn die Motivation manchmal schwindet, gestalten Sie Ihre Unterlagen stets individuell und bleiben Sie authentisch!
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Quellen: karrierebibel.de | arbeits-abc.de | karrierebibel.de | efinancialcareers.com | stepstone.de | mystipendium.de