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Cultural Fit -DER Erfolgsfaktor im Bewerbungsgespräch

10.08.2021 2021/09

Stellt euch vor, ihr seid Chef:in eines Teams von ‘schrägen Vögeln’ und Außenseiter-Personen. Ihr habt eine Stelle in diesem Team zu besetzen und möchtet sicherstellen, dass der oder die Neue verständnisvoll mit den Eigenheiten der zukünftigen Kolleg:innen umgeht, es soll auf keinen Fall zu Mobbing kommen. Wen nehmt ihr nach dem Bewerbungsgespräch bei vergleichbarer fachlicher Qualifikation: die Person mit tadellosem Lebenslauf, die offensichtlich alle Tipps aus Bewerbungsratgebern befolgt hat, gut frisiert und smart? Oder denjenigen, der selbst ein paar Brüche im Lebenslauf hat und trotz seiner Tattoos und ungeschickten Ausdrucksweise im Gespräch ein ‘Herz aus Gold’ zeigt?

Werte sind wichtiger als gradlinige Lebensläufe

Im oben angeführten Beispiel - übrigens selbst so beobachtet bei einem deutschen Traditionsunternehmen aus der Luftfahrt - steht der sogenannte Cultural Fit bei der Stellenbesetzung im Mittelpunkt, manchmal auch Person-Organisation-Fit genannt. Auf Deutsch: wie gut passt jemand in das zukünftige Team oder in das Unternehmen?

Mehr als die Hälfte der Angestellten in einem Unternehmen in Deutschland wünschen sich eine sympathische Unternehmenskultur, einen respektvollen Umgang miteinander und das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die sogenannten Hard Skills und fachlichen Qualifikationen scheinen in einer Welt des immer schneller werdenden Wandels an Bedeutung zu verlieren.

Waren einst im Bewerbungsgespräch ausschließlich die bisher erlangten Qualifikationen relevant, wird heute vermehrt darauf geachtet, ob die Bewerber:innen zur Unternehmenskultur passen – und diese mit ihren Eigenschaften bereichern können.

Doch was genau steht hinter dem Begriff Cultural Fit? Wie können die Bewerber:innen selbst prüfen, ob der persönliche Cultural Fit zum Unternehmen passt? Und wie messen Unternehmen den Cultural Fit?

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Warum Persönlichkeit mehr wert ist als Fachwissen

Viele Unternehmen vertreten mittlerweile die Meinung, dass fachliche Kenntnisse erworben werden können, persönliche Einstellungen und Werteprofile jedoch eher schwer veränderlich sind. Und so ist das persönliche Paket, welches jeder Neuling im Unternehmen mitbringt, von größerer Bedeutung.

Passen Persönlichkeitsmerkmale und Denkmuster zum Unternehmen, haben alle Beteiligten mehr gewonnen, als wenn die Bewerber:innen ausschließlich tadellose Zeugnisse vorweisen können. Die Hard Skills können in der heutigen schnelllebigen Zeit in den nächsten Monaten schon wieder überholt sein, oder müssen sowieso auf die konkreten Tätigkeiten im Unternehmen hin aktualisiert werden. Und da ist es doch effektiver zu wissen, dass sich der oder die Neue schnell in neue Situationen einfinden und das Unternehmen nach außen hin authentisch repräsentieren kann - oder, wie im Eingangsbeispiel, verständnisvoll die Eigenheiten und Schwächen seiner Kolleg:innen auffängt.

Die Generation Y und der enorme Wert des Cultural Fit

Die sogenannten Millennials legen Wert auf ein Gemeinschaftsgefühl, etwa beim gemeinsamen Mittagessen, und sehnen sich mehr nach einem bestmöglichen Zusammenhalt als nach der nächsten Gehaltserhöhung.Die Generation Y und Z treiben die Bedeutung des Cultural Fit ganz klar voran. Die zahlreichen Startups machen es vor und die restliche Unternehmenswelt zieht nach, weil Authentizität wieder wertvoll wird.

Dabei geht es nicht unbedingt um den Kicker im Flur, den Feelgood-Manager mit dem Obstkorb unter dem Arm oder um den unbegrenzten Vorrat an Bionade. Es geht um die ganz eigene Unternehmenskultur und um Fragen wie: Was ist für unser Unternehmen wirklich wichtig? Was möchten wir nach außen hin darstellen? Wie sprechen wir unsere Kund:innen an? Für welche Werte steht unser Unternehmen? Die Angestellten wollen und sollen hinter den jeweiligen Antworten stehen. Doch vorab muss sich jedes Unternehmen selbst diese Fragen stellen. Und für jedes Unternehmen kommt am Ende eine andere Antwort heraus - danach richtet sich bewusst oder unbewusst die Auswahl der neuen Mitarbeitenden. Der Begriff Cultural Fit stammt aus der Personalpsychologie und beschreibt die Übereinstimmung von Bewerber:innen und Unternehmen in Bezug auf persönliche Wertvorstellungen, Handlungsweisen und Denkmuster.

Cultural Fit als neuer Erfolgsfaktor im Recruiting?  

Im Fokus stehen dabei sogenannte Soft Skills wie Vorstellungen in Bezug auf die Arbeitsweise, eigene Überzeugungen und Wertvorstellungen, Persönlichkeitsmerkmale sowie das Verhalten gegenüber Kolleg:innen und Kundschaft. Je höher der Wert des Cultural Fits, desto größer ist die Chance, dass das Unternehmen erfolgreich ist. Funktionieren Zusammenarbeit und Dynamik im Team, erleichtert das den beruflichen Alltag. 

Doch auch wenn der Cultural Fit in allen Startups, modernen KMU's und auch in international operierenden Großkonzernen immer mehr an Priorität gewinnt, geht es schlussendlich vor allem um eines: Zusammenarbeit! Was aktuell als Cultural Fit in aller Munde ist, ist streng genommen das Wiederaufblühen der Zusammenarbeit. In der Gemeinschaft besser sein, mehr bewirken und kollektiv neue Erfolge gestalten statt Einzelkämpfertum – so sieht die Zukunft aus!

Was zählt bei der Suche nach neuen Mitarbeitenden wirklich?

In Sachen Personalentscheidung spielt der Cultural Fit als unternehmenskulturelle Passgröße zwischen Bewerber:innen und Unternehmen eine immer größere Rolle. Denn hinter jedem Bewerbungsgespräch steht der Wunsch, dass die neuen Mitarbeitenden die Unternehmenskultur bereichern sollen. Wenn Mensch und Unternehmen im Laufe des Bewerbungsprozesses eine gute Übereinstimmung feststellen, können beide Seiten ihr Potenzial gänzlich ausschöpfen. Es ist kein Hindernis, wenn nicht alle Vorstellungen und Merkmale zwischen Bewerber:in und dem Unternehmen übereinstimmen. Das Recruiting-Team weiß im besten Falle genau, welche Eigenschaften grundsätzlich passgenau sein müssen und welche Soft Skills im Unternehmen noch ausbaufähig sind. Werden unüberbrückbare Differenzen allerdings bereits im ersten Gespräch deutlich, ist es sehr wahrscheinlich, dass Bewerber:in und Unternehmen aufgrund des Cultural Fit nicht zueinander finden. 

Wenn ihr euch bewerbt, solltet ihr vorab also immer prüfen, ob eure Wertvorstellungen und Arbeitsauffassung zum Unternehmen passen. Dazu bieten immer mehr Unternehmen die Möglichkeit an, ein anonymes und unverbindliches Cultural-Fit-Matching durchzuführen. Doch keine Panik – wer in solch einem Tool nicht matcht, kann später im direkten Gespräch mit den Personalverantwortlichen immer noch punkten. Denn auch Authentizität spielt eine wichtige Rolle, und die Körpersprache im Bewerbungsgespräch sagt sehr viel darüber aus, wer ihr wirklich seid. In unserem Eingangsbeispiel wurde die Frage gestellt, was den jeweiligen Personen wichtig ist bei der Arbeit - genommen wurde nicht derjenige mit der Antwort “bestmögliche Leistung zu bringen und stetig zu wachsen”, sondern “joa, wär schon gut, wenn es im Team gut läuft”.

Für eine ideale Vorbereitung auf ein Bewerbungsgespräch geht es also vor allem darum, sich mit dem Unternehmen, aber auch mit sich selbst auseinanderzusetzen. So stellen diese Matching-Tools oft nur einen Anreiz dar, um sich ausführlicher mit dem möglichen neuen Arbeitgeber und den eigenen Werten und Bedürfnissen zu befassen.

Für Bewerbende ist es also immer ratsam, sich im Vorfeld auf der Unternehmenswebseite ausführlich zu informieren – und vor allem die Über-Uns-Seite genauer zu studieren. Zudem geben die Social-Media-Kanäle meist einen guten Anhaltspunkt, welche Werte im Unternehmen gelebt werden und was den Mitarbeitenden dort wichtig ist.

Der neue Erfolgsfaktor im Bewerbungsgespräch

Auf diese Weise kann der Cultural Fit-Faktor gerade für Berufseinsteiger:innen oder Menschen mit weniger mustergültigen Lebensläufen ein Karrieresprungbrett sein. Denn fehlende Erfahrungen können so z.B. durch die richtige Einstellung, eine große Motivation und ein hohes Maß an Lernbereitschaft wettgemacht werden.

Legt ein Unternehmen im Bewerbungsgespräch den Fokus auf den Cultural Fit statt auf die reinen Fakten der Qualifikationen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die neuen Mitarbeitenden länger und vor allem auch effektiver arbeiten. Aktuelle Studien belegen, dass ein guter Cultural Fit sowohl die Produktivität, als auch die Zufriedenheit und Verweildauer der Beschäftigten positiv beeinflusst.

Fakt ist, der Cultural Fit beruht auf Ehrlichkeit. Und das gilt für beide Seiten. Verschiedene Messmethoden wie eignungsdiagnostische Testverfahren (Online-Assessment) und auf Daten basierte Matching-Algorithmen können unterstützend wirken, schlussendlich kommt es aber darauf an, wie sich das Unternehmen selbst einschätzt und präsentiert und wie authentisch die Bewerber:innen in ihrer Darstellung von sich selbst bleiben.

Gerade, wenn ihr selbst auf eine Bewerbung eine Absage erhalten habt, obwohl ihr doch top vorbereitet wart und super Antworten gegeben habt, kann es sein, dass es an der Passung in Sachen Unternehmenskultur gelegen hat. Hättet ihr wirklich zu dem Unternehmen gepasst, und die Firma zu euch?

Was bedeutet Cultural Fit bei ARTS?

Bei ARTS spielt der Cultural Fit ebenfalls eine große Rolle bei der Personalentscheidung. Unsere Mitarbeiter sind der Mittelpunkt des Unternehmens. Deshalb wird bei ARTS großer Wert auf flache Hierarchien und eine Trial-and-Error Kultur gelegt. Bewerben Sie sich. Erlebe unsere Unternehmenskultur aus erster Hand, wie Anja.

„Wir pflegen ein kollegiales Miteinander – Gemeinschaft, ein gemeinsames Ziel erreichen und es gibt keine Einzelkämpfer. Flache Hierarchien, Duz-Kultur und Einfach-mal-machen-Kultur sind weitere Punkte, die ich sehr zu schätzen weiß.“ 

Anja Uebermuth, Digital Transformation Manager bei ARTS

 

Über den Autor
Valeska Szalla
Development Consultant
Seit 2017 schreibe ich meine Erfolgsgeschichte bei ARTS, der ich durch die verschiedenen Projekte, in denen ich bereits tätig war, stets ein neues Kapitel hinzufügen kann.

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