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Die Arbeitswelt der Zukunft: Wir wagen einen Blick

29.12.2022 2022/12

Die Arbeitswelt der Zukunft hält für Personaler:innen und Rekrutierende neue Herausforderungen bereit. Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz und andere technologische Fortschritte führen uns in eine Zukunft, die sich grundlegend unterscheidet von der Arbeitswelt, die noch vor 5 Jahren herrschte.

Umso schwieriger gestalten sich Prognosen über die Arbeitswelt der Zukunft in dieser volatilen Umgebung, in der wir leben. Trotzdem bilden sich gewisse Trends heraus, wie die Normalisierung von Remote Jobs oder die Entstehung von neuen Berufen. All diese Entwicklungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitnehmenden, sondern auch auf die Führungskräfte und die Arbeitgebenden im Allgemeinen.

Wie sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus

Die letzten Monate haben es gezeigt, unsere Welt befindet sich im ständigen Wechsel, und manch einer würde wohl behaupten, dass eine Einschätzung der Zukunft kaum möglich ist. Auch wenn der Markt immer wieder Einbrüche erlebt, so gibt es doch eindeutige Tendenzen für die Arbeitswelt der Zukunft. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaften hat dafür 5 Trendrichtungen identifiziert: Nachhaltigkeit, Flexibilität, Technik, Beschäftigungsformen und Mensch. Schon alleine diese Aufzählung zeigt, dass die Arbeitswelt immer komplexer wird für Arbeitgebende, aber auch für Arbeitnehmende. Dabei prägt das Wort Fachkräftemangel die Zukunft, denn einer der essentiellen Fragen wird sein: „Wie gewinne ich Arbeitskräfte?“

Für die Arbeitswelt der Zukunft ist dabei entscheidend, einerseits auf die folgenden Trends einzugehen, andererseits sich die nötige Flexibilität zu bewahren, die für einen plötzlichen Umschwung benötigt wird.

Nachhaltigkeit

Laut der ifaa werden Themen wie Nachhaltigkeit auch in der Arbeitswelt immer wichtiger. So verlangt Gen Z nach Meaningful Work, also eine sinnvolle Arbeit, die einen Nutzen für die Welt oder die Allgemeinheit hat, egal wie einfach sie ist. Genauso rückt in den Fokus die nachhaltige Gestaltung von Produkten, Prozessen, Dienstleistungen und der Produktion sowie das Verlangen nach einer sauberen Industrie. Es reicht also nicht mehr aus, bloß Arbeitgebender zu sein, sondern der ethische Faktor wird bei der Entscheidung für oder wider ein Unternehmen mit in Betracht gezogen. Dieser Wertewandel zeigt sich auch, wenn die Arbeitnehmenden betrachtet werden.

Beschäftigte

In der Arbeitswelt der Zukunft werden gleichzeitig Themen wie hohe Diversität immer wichtiger, so werden Teams, die aus Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen bestehen, immer häufiger auftreten. Dadurch entstehen neue Aufgabenfelder wie Diversity Management, welches als entscheidendes Erfolgskriterium für die Zukunft angesehen wird. Neben dieser Entwicklung rücken auch Themen wie lebenslanges Lernen und die Integration von berufs- und lebenserfahrenen Arbeitnehmenden, den sogenannten Silver Workern, immer mehr in den Fokus. Silver Worker haben dabei den entscheidenden Vorteil, dass sie Erfahrung mitbringen; vor allem in Berufen, die keinen Körpereinsatz verlangen, können sie einen entscheidenden Mehrwert bedeuten. 

Eine weitere Entwicklung ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie beziehungsweise dem Privatleben. Einerseits wird immer noch von Work-Life-Balance oder auch Work-Life-Blending gesprochen, andererseits benennt das Zukunftsinstitut dieses als eine Illusion. Stattdessen sollte von Work-Life-Dynamik die Rede sein. Dies bedeutet im Detail, dass es Phasen gibt, in denen mehr gearbeitet wird aufgrund der aktuellen Arbeitssituation, und dann wiederum gibt es Zeiten, in denen die Familie und Freizeit im Fokus stehen. Damit würde man sich vom 50:50 Prinzip verabschieden. Die Arbeitswelt der Zukunft verlangt stärker nach der Förderung der Eigenverantwortung, dabei wirkt eine motivierende Arbeitsplatzgestaltung unterstützend, sowie sichere Arbeitsplätze. Eine Möglichkeit dafür könnte Flexicurity sein, also das flexible Arbeiten (Flexibility) kombiniert mit Sicherheit (Security). So wird den Arbeitnehmenden in der Zukunft nicht mehr abverlangt, jeden Tag ins Büro zukommen. Stattdessen herrscht der Gedanke des Vertrauens.

Die Arbeitswelt der Zukunft birgt viele Herausforderungen und auch derzeit unbekannte Entwicklungen.
Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaften hat dafür 5 Trendrichtungen identifiziert.
Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaften hat dafür 5 Trendrichtungen identifiziert.

Beschäftigungsformen

Neben dem eben genannten wird auch die Individualisierung der Arbeit eine immer größere Rolle spielen und damit auch die verschiedensten Beschäftigungsformen. So wird in der Arbeitswelt der Zukunft nicht mehr nur die Rede von Teilzeit, Vollzeit oder Selbstständigkeit sein, sondern auch von Crowd-, Cloud- oder Gigwork. Statt nur Festangestellte im eigenen Betrieb zu haben, bieten diese Formen der Arbeit die Möglichkeit, den Bedarf an Fachkräften für Projekte unkompliziert zu decken. Das Einspannen von Freelancern bzw. das Outsourcen von bestimmten Tätigkeiten kann dem Fachkräftemangel effektiv entgegenwirken.

Dank des Zuwachses an Technologie wird auch die virtuelle Teamarbeit im Rahmen von Remote Work immer mehr zunehmen. Das ifaa gibt zudem an, dass neue Industriearbeitsplätze geschaffen werden, auch in Wohngebieten, da die industriellen Dienstleistungen zunehmen werden. Damit wird in Zukunft ein Fokus auf die MINT-Berufe gelegt, vor allem der IT-Bereich wird in der Arbeitswelt der Zukunft wachsen.

Technologie

Der Zuwachs an künstlicher Intelligenz, maschinelles Lernen sowie der Einsatz von Robotik wird in den kommenden Jahren die Arbeitswelt stark verändern. Dabei stellt sich die Frage, welche Berufe es in der Zukunft überhaupt noch geben wird, wenn KIs und Maschinen immer mehr dazulernen und intelligenter werden. Der Trend New Careers beschäftigt sich genau damit: Welche Bereiche werden vollständig verschwinden, und wo werden neue Berufe entstehen? Vor allem der Bereich Robotik, also immer intelligenter werdende Maschinen, wird in den kommenden Jahren an Zuwachs gewinnen. So sollen diese besser miteinander kommunizieren im Sinne eines Internet of Things, und dadurch die Effektivität steigern. Für die Arbeitswelt der Zukunft kann man also davon ausgehen, dass der Bedarf an ITlern, aber auch an Mechaniker:innen zunehmen wird. 

Flexibilität

Die letzte Kategorie für die Arbeitswelt der Zukunft geht Hand in Hand mit Technik, aber auch mit Nachhaltigkeit und den neuen Beschäftigungsformen. Flexibilität wird die Arbeit zukünftig durch Mobilität aufgrund von ortsunabhängigem Arbeiten, aber auch durch Agilität beeinflussen - anders als bei herkömmlicher Planung von Projekten und Arbeitsprozessen ist bei agilem Arbeiten das Ziel festgelegt, aber das Vorgehen wird regelmäßig auf die aktuellen Gegebenheiten angepasst. So entstehen individuelle Lösungen, die für die Arbeitnehmenden maximale Flexibilität bieten. Durch diese Flexibilität wird auch der Grad an Vernetzung steigen müssen, um für die Arbeit in Kontakt zu bleiben. In den letzten zehn bis fünfzehn Jahren haben wir bereits erlebt, wie neue, breitentaugliche Technologien die Art der Zusammenarbeit verändern und die Flexibilisierung unterstützen. Mit dieser Entwicklung entstehen neue Anforderungen an Unternehmen als Ganzes und an Führungskräfte im Speziellen, die lernen müssen, wie man auf Distanz führt.

Wie bereite ich mich auf die Arbeitswelt der Zukunft vor

Die oben genannten Entwicklungen können auf den ersten Blick überwältigend wirken. Viele Systeme und Arbeitsweisen, wie wir sie kennen, werden obsolet; genau daher sollten Sie sich und Ihr Unternehmen jetzt auf die Zukunft vorbereiten. Möglicherweise befinden Sie sich ja schon im Einklang mit einigen Trendrichtungen, wie z.B. das flexible Arbeiten durch Homeoffice oder Remote Work. Wahrscheinlich setzen Sie schon an der einen oder anderen Stelle KIs ein, um den Arbeitsablauf effektiver zu gestalten, oder in Hinsicht auf Big Data große Datenmengen zu analysieren und mit Business Intelligence Tools Entscheidungsoptionen zu bewerten, oder Sie haben bereits vollautomatische Systeme/Maschinen per Internet of Things integriert. 

Doch wie sieht es bei Ihren Beschäftigungsformen aus? Ist die 40-Stunden-Woche Ihr Standard oder bieten Sie individuellere Arbeitszeiten an? Haben Sie jemals über den Einsatz von Gigworkern oder Crowdwork nachgedacht? Ist Ihre Organisation noch in einer steilen Hierarchie angeordnet, oder ist diese schon flacher und bietet den einzelnen Mitarbeitenden mehr Flexibilität und Raum zur eigenen Entwicklung? Es gibt viele Möglichkeiten im Bereich der Zusammenarbeit und des menschlichen Faktors, sich auf die Arbeitswelt der Zukunft vorzubereiten. Dabei sollten Sie natürlich Ihre Branche im Blick behalten, nicht alle Maßnahmen lassen sich für jedes Tätigkeitsfeld umsetzen.

Die Dynamik der Veränderungen, Krisen und Herausforderungen macht es für alle Arbeitstätigen umso wichtiger auch auf sich selbst zu achten. Die mentale Gesundheit zu stärken und sich selbst ein stabiles Fundament aufzubauen, ist Teil der Zukunftskompetenzen unserer zukünftigen Arbeitswelt. Insbesondere mit dieser Gesundheitskompetenz können wir all die Chancen nutzen, die sich uns dabei bieten.

Schlussfolgerung

Die Arbeitswelt der Zukunft birgt viele Herausforderungen und auch derzeit unbekannte Entwicklungen. Trotzdem kann schon jetzt vorausgesagt werden, dass die alten Systematiken, wie eine steile Hierarchie oder die tägliche Reise ins Büro, ausgedient haben - auf jeden Fall in den Bereichen, in denen es anders geht. Diese Entwicklungen werden sowohl den Arbeitgebenden als auch den Führungskräften einiges abverlangen und eine Weiterentwicklung des Führungsstils sowie des Unternehmens erfordern. Für diesen Sprung kann es förderlich sein, die Hilfe eines starken Partners mit Augenmaß und Weitblick in Betracht zu ziehen. Wir setzen in unserer täglichen Arbeit viele dieser Trends um, angefangen bei den flexiblen Arbeitszeitmodellen bis zum Einsatz von KI. Sollten Sie in Ihrem Unternehmen Unterstützung benötigen für eine Transformation, um gut gerüstet für die Arbeitswelt der Zukunft zu sein, kontaktieren Sie uns.

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